Nur eine Innenstadt, die auch tatsächlich an einem Strang zieht, kann zukunftsfähig agieren. Diesen Satz hat sich Giampietro Salerno in seinem Manuskript mit einem gelben Textmarker unterstrichen – als einzigen. Teamarbeit und eine Bündelung der Kräfte ist ihm offenbar ganz besonders wichtig.
Der 51-Jährige hat am 1. Februar die neu geschaffene Stelle des Stadtlohner Citymanagers übernommen. Am Dienstag hat ihn Bürgermeister Helmut Könning in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Der gebürtige Münchener ist seit mehr als 25 Jahren in unterschiedlichen Modeunternehmen tätig, vor allem im Vermarktungs- und Flächenmanagement. Als gelernter Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft hat er das Geschäft, wie er selbst sagt, „von der Pike auf“ gelernt.
Neben seine Arbeit als Gebiets- und Vertriebsmanager – zuletzt Düsseldorf – hat sich Giampietro Salerno vor zwölf Jahren in Stadtlohn ein zweites Standbein geschaffen: Hier ist er Inhaber und Geschäftsführer des Modegeschäfts „Edelmut“ an der Rezepterstraße. Den Weg nach Stadtlohn fand er auch aus privaten Gründen.
36 Bewerber
Weil er die Stadt, den Einzelhandel und auch die Immobilienseite kennt, „ist man auf mich zugekommen“, als es um die Besetzung der neu geschaffenen Stelle eines Citymanagers ging, sagt Giampietro Salerno. Aber er war nicht der einzige, der sich für diese Herausforderung interessierte. „Es gab 36 Bewerber, sechs sind die in engere Auswahl gekommen“, berichtet Bürgermeister Helmut Könning. Am Ende konnte Giampietro Salerno das Auswahlgremium überzeugen.
Fertige Konzepte allerdings hat auch er nicht in der Schublade. Aber er hat ein klares Ziel: „Image und Identität der Stadt müssen ein unverwechselbares Profil tragen“, sagt der neue Citymanager. Dazu gehören aus seiner Sicht vor allem zufriedene Kunden in einer attraktiven und lebendigen Innenstadt. Giampietro Salerno sieht seine Aufgabe als Kümmerer, als Partner des Einzelhandels, als Schnittstelle für alle Belange rund um die Innenstadt, als „Moderator und Mediator“ für Bürger, Händler, Wirtschaft, Politik und Verwaltung.
„Wir haben fünf Millionen Euro in die Neugestaltung der Innenstadt investiert. Jetzt wollen wir sie natürlich auch mit Leben füllen“, sagte Bürgermeister Helmut Könning am Dienstag. Wirtschaftsförderer Bernd Mesken erklärte, die Aufgabe der Einzelhandelsförderung sei zu wichtig und zu komplex, als dass sie nebenher von ihm oder vom Stadtmarketing erledigt werden könne.
„Glücksgriff für die Stadt“
Die Besetzung der Stelle mit Giampietro Salerno nannte Mesken einen „idealen Glücksgriff für die Stadt“. Das unterstrich auch SMS-Geschäftsführer Martin Auras. Die Grenzen zwischen den Aufgabengebieten der Wirtschaftsförderung, des Stadtmarketings und des Citymanagers seien fließend. „Wir streben eine enge Zusammenarbeit an“, so Auras. Auch ein Satz für den Textmarker.
Quelle Text und Bild: Münsterland Zeitung Stefan Grothues 06.02.2018